von Christian Fischer (FREIE SACHSEN) am 27.03.2025

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Stadträte,
liebe Gäste,

die Energiepolitik, die 2008 mit der Abschaltung der Kernkraftwerke begann und unter der Ampelregierung ihren Höhepunkt erreichte, werde ich hier im Leisniger Stadtrat nicht ändern können. Doch ich möchte die Landschaft, Umwelt und Menschen in Leisnig vor den Nachteilen von Windkraftanlagen schützen, auf deren Risiken hinweisen und ihre Ineffizienz aufzeigen.

Sachsen soll 2 % seiner Fläche für erneuerbare Energien bereitstellen. Leisnig hat dieses Ziel nahezu erreicht. Neue Anlagen würden wertvolle landwirtschaftliche Flächen binden und der Region mehr schaden als nützen.

Welche Nachteile ergeben sich für Mensch, Tier und Natur?
Windkraftanlagen beeinträchtigen das Landschaftsbild und verursachen Lärm, der Immobilienwerte senkt. Rotorblätter und Infraschall lösen gesundheitliche Probleme wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus oder Depressionen aus. Schattenwurf und Blendung stören dauerhaft Anwohner. Luftströmungen verändern das Mikroklima, Bodenvibrationen und jährlich getötete Vögel (hunderttausende) schädigen die Tierwelt.
Auch die Zweckmäßigkeit ist fraglich. Bei Windstille liefern Anlagen keinen Strom, sondern verbrauchen teils Energie. Bei starkem Wind wird überschüssiger Strom produziert, der nicht gespeichert, sondern kostenpflichtig ins Ausland abgeführt wird. Die unstetige Stromerzeugung erfordert ständig Netzeingriffe, da Frequenzschwankungen (Toleranz: 49,8–50,2 Hz) die Netzsicherheit gefährden. Solche Maßnahmen, wie „Redispatch“, kosteten im Jahre 2021 mindestens 590 Millionen Euro, welche am Ende wir Verbraucher tragen müssen. Der Ausbau der Stromleitungen für den Transport von Nord- nach Süddeutschland fehlt. Bei Windstille importieren wir teure Kernenergie (2024: 12,3 % Bruttoimporte) aus dem Ausland. Die geplanten Speicher in Leisnig sind unzureichend.

Die Stadtratsfraktion der FREIEN SACHSEN lehnt den Antrag ab und bittet alle Stadträte, gegen den Beschluss zu stimmen, um unsere Landschaft, Tierwelt und Einwohner zu schützen.
Vielen Dank.“